Wir Konsumenten sind ja schon anspruchsvoll. Wie selbstverständlich setzen wir voraus, dass wir fast überall mit Karte zahlen können. Mindestens mit EC-Karte; am liebsten würden wir jedoch mit der Kreditkarte zahlen, weil es auf unsere Miles and More Mastercard eben Lufthansa-Meilen gibt oder der Einsatz unserer Payback-VISA begehrte Payback-Punkte aufhäuft. Dass die Bereitstellung der Kartenzahl-Möglichkeit für den Händler nicht kostenlos ist, ist uns bei kurzem Nachdenken wohl klar, im nächsten Gedanken aber eigentlich egal, und bei weiterem Nachdenken stellen wir fest, dass wir eigentlich gar keine Ahnung haben, was da so für Kosten dahinter stehen, wenn wir bei Starbucks unsere Kreditkarte zücken oder im Restaurant der Kellner mit einem mobilen EC-Karten-Terminal an unseren Tisch kommt.
Wir sind bei unseren Recherchen im Kontext von Lösungen zur Kreditkarten-Akzeptanz unter anderem auf den Anbieter einfachzahlen.de gestoßen, der sich als Anbieter für Kartenzahlungs-Terminals verschiedenster Arten präsentiert.
Stationäre, portable und mobile Bezahlterminalsysteme im Überblick
Wenn man sich als Verbraucher noch gar keine Gedanken über Kartenzahl-Terminals gemacht hat, fallen einem die Unterschiede gar nicht auf, die ein Händler oder Gastwirt bei der Auswahl seiner Kartenzahlungslösung abwägen muss. So gibt es prinzipiell erst einmal drei Geräteklassen:
- Stationäre Bezahlterminalsysteme: Stationäre EC-Terminals hängen fest am Kabel, d.h. brauchen direkt Strom und eine direkte Onlineverbindung via Telefonanschluss oder DSL-Leitung. Solche Geräte sind ceteris paribus die günstigste Lösung, eignen sich aber aber nur, wenn die Zahlung immer an fester Stelle entgegen genommen werden soll, z.B. an einem festen Kassenpunkt.
- Portable Bezahlterminals: Portable EC-Terminals hängen nicht direkt am Kabel, sondern können tragbar innerhalb der vorhandenen Räumlichkeiten eingesetzt werden. Vorhanden sein muss allerdings eine Basisstation im Raum, die wiederum eine feste Telefonverbindung bzw. Internetleitung hat. Die portablen Kartenleser sind dann per Funk/WLAN an der Basisstation angemeldet. Die Verfahrensweise ist ähnlich unserer schnurlosen (Festnetz-)Telefone zu Hause, z.B. wie die allseits verbreiteten Gigaset-Telefone: Wir haben ein oder mehrere schnurlose Mobilteile in Haus/Wohnung, die alle an einer Basisstation angemeldet sind. Die Verbindung ins Telefonnetz erfolgt dann über die Basisstation. Sinnvoll ist diese Lösung, wenn in einem Restaurant den Kartenleser mit den Tisch des Gastes nehmen will oder Zahlungen direkt in einem Meeting-Raum entgegennehmen will. So kann man ohne echte „Kassenzone“ bequem und komfortabel Kartenzahlungen via EC-Karte, VISA, MasterCard und Co entgegen nehmen.
- Mobile Kartenzahlungsleser: Diese funktionieren wie die portablen Terminals akku-betrieben, hier allerdings auf Basis von Mobilfunk. Das macht sie deutlich flexibler, faktisch überall einsetzbar. Beispiele: Größere Gastronomiebetriebe mit Außenbetrieb, z.B. Biergärten etc., bei denen eine stabile Abdeckung durch WLAN und Verbindung zur Basistation nicht immer gewährleistet sein kann.
Welches Bezahlterminalsystem ist für mich das beste? Und was kostet so ein Kartenleser inklusive Transaktionsverarbeitung?
Wer in seinem Business vor Ort Kartenzahlung anbieten möchte, tut gut daran, sich zu überlegen bzw. vermutlich auch beraten zu lassen, welche Lösung am sinnvollsten ist. Klar ist, dass man mit mobilen und portablen Geräten mehr Komfort und Flexibilität erhalten kann. Doch wird man die „Tragbarkeit“ des Terminals wirklich brauchen? Wenn nein, dann kann ein stationäres Kartenterminal die bessere Wahl sein. Hier braucht man sich um Akku-Laufzeit keine Sorgen zu machen, ebenso nicht um potentielle Verbindungsprobleme. Denn auch wenn die Hersteller solche natürlich abstreiten werden – wer kennt es nicht, dass zum Beispiel der Kellner mit einem mobilen „Bestellaufnahmegerät“ unseren Cappucino und Schokokuchen einbuchen will, aber das Gerät gerade spinnt…
Mobile Kartenzahlungsterminals in der Regel teurer
Auch die Preise bzw. Zahlungsbereitschaft spielen eine Rolle: Wer sich zum Beispiel das mobile Gerät „CCV – Vx680 mobil/WLAN EC-Terminal“ zulegen will, ist bei der von uns eingangs genannten Seite einfachzahlen.de mal eben mit 800 EUR Kaufpreis zzgl. einer monatlichen Servicegebühr von 7,90 EUR dabei. Alternativ ist eine Miete des Geräts möglich, die mit 19 EUR / Monat zzgl. Servicegebühr angegeben wird – und immer gleich als 24-Monats-Vertrag abgeschlossen werden muss.
Stationäre EC-Terminals robust und günstiger
Nimmt man im Vergleich zum Beispiel das stationäre, sprich kabelgebundene „Zelos CT700 EC-Terminal„, ist man schon mit einem Kaufpreis von 239 EUR zzgl. Service von mtl. 7,90 EUR dabei. Auch edlere Lösungen wie das „ingenico – iCT250 EC-Terminal“ (469 EUR Kaufpreis) oder das „Verifone H5000“ mit Farbdisplay (540 EUR Kaufpreis) bleiben preislich unter den mobilen High-End-Geräten.
Kaufen oder mieten?
Auch die Frage, ob man sich für den Kauf eines Geräts oder ein Mietgerät entscheidet, kann nicht vorschnell beantwortet werden. Hat man halbwegs genügend „Cash“, sprich genügend Liquidität, liegt es sicherlich nah, ein EC- oder Kreditkarten-Terminal einfach zu kaufen, statt auf „Ewig“ laufende Mietkosten zu haben. Auf der anderen Seite gilt zu bedenken: Markt und Hardware wandeln sich schnell. Inzwischen greift das „kontaktlose Bezahlen“ mit Kreditkarte oder Debitkarte immer mehr um sich, Stichwort PayPass, PayWave etc. oder gar Systeme wie mpass – wenn der Kunde mit seiner neuen Kreditkarte plötzlich kontaktlos zahlen will, und das Gerät das nicht kann, wird er nicht gleich den Laden verlassen. Auf der anderen Seite kann man sich als Händler nicht ewig den sich etablierenden Entwicklungen widersetzen. Und Kundenservice heißt auch: dem Kunden das anbieten, was er will – und das gilt eben auch für die Zahlungsabwicklung. Wer sich für Mietgeräte entscheidet, kann zum Beispiel alle 24 Monate auf die neuesten Geräte wechseln.
Gut zu wissen: Die Besonderheiten von electronic cash / EC-Kartenzahlung mit PIN
- Der wichtigste Vorteil bei Zahlungen via „Electronic Cash“, d.h. EC-Karte mit PIN-Eingabe: Sofern die Zahlung vom Gerät bzw. dem dahinterstehenden System autorisiert wurde, hat der Händler oder Gastwirt eine „Zahlungsgarantie“. D.h. er kann sich sicher sein, dass er das Geld auch bekommt. Bei Zahlungen mit Kreditkarten hingegen kann der Kunde „Charge-backs“ / Rücklastschriften auslösen, der Händler bekommt sein Geld dann erst mal nicht, die Ware ist aber mit dem Kunden schon weg…
- Grundsätzlich gilt: es ist für den Händler in der Regel deutlich günstiger, wenn sein Kunde am Bezahlterminalsystem mit EC-Karte bezahlt (girocard, Maestro), als wenn er mit VISA-Kreditkarte, MasterCard oder gar American Express die Rechnung begleicht. Gerade letztere, sprich AmEx-Kreditkarten, sind bei den Händlern aufgrund hoher Transaktionsgebühren alles andere als beliebt. Die Konditionen hängen stark vom jeweiligen Vertrag und Volumen ab, das beim einzelnen Händler vorliegt. Bei Girocard-Zahlungen z.B. werden durch die Kreditwirtschaft in der Regel Gebühren von 0,3 % vom Umsatz, min. 8 Cent, erhoben. Das ist für die meisten Händler gut in den Preisen abbildbar.